Wanderung: Geopfad bei Eichstetten (9,5 km)

  
Löss-Stollen Bei Eichstetten gibt es einen Geopfad, auf dem man die Weinberge um Eichstetten, den Eichelspitzturm und einige geologische und landschaftliche Besonderheiten kennenlernen kann.

Dreizehn Infotafeln erklären die Besonderheiten, denen man begegnet. Der gesamte Pfad ist mit einem einheitlichen Schild "Geo-Pfad" gut ausgeschildert.

Mit 9,5 km Länge ist diese Wanderung eine schöne Halbtagstour, die bei klarem Wetter jede Menge wunderbare Ausblicke bietet.


Auf meiner Webseite heilkraeuter.de wird von dieser Wanderung noch etwas ausführlicher berichtet, mit den interessantesten Heilpflanzen, denen wir unterwegs begegnet sind:
Kräuterwanderung: Geopfad bei Eichstetten

Weitere Informationen zu dieser Wanderung:

Foto-Wanderung

Der Geopfad beginnt beim Samengarten von Eichstetten.

Hier werden Kräuter und seltene, vergessene Gemüsearten angebaut. Man kann diesen Garten besichtigen und die exotischen Gemüsesorten kennenlernen.

Manchmal gibt es auch Führungen und dann kann man auch einige der Samen kaufen, um den eigenen Garten mit den seltenen Gemüsen zu bereichern.

Jetzt sieht alles noch etwas karg aus, weil die Gartensaison gerade erst begonnen hat.


Vom Samengarten aus geht es los, in Richtung Weinberge.

Schon von hier aus kann man die Eichelspitze und ihren Turm sehen, unser heutiges Wanderziel.


Wir kommen an einem Spargelfeld vorbei.

An einer Stelle sieht man den grünen Spargel hervorlugen.

Er sieht zum Anbeißen lecker aus.


Schon kurz nach dem Wanderbeginn hat man eine tolle Aussicht über Eichstetten hinweg bis zum Schwarzwald.


Zur größeren Ansicht des Panoramas

Dann kommen wir zur ersten geologischen bzw. landschaftlichen Besonderheit: einem Löss-Stollen.

Dieser Lössstollen wurde 1920 von einem Winzer angelegt, um auf den oberhalb gelegenen Weinberg zu gelangen. Damals konnte hier sogar ein Pferdefuhrwerk durchfahren.

Inzwischen ist der Stollen deutlich kleiner geworden und ist nicht mehr bis nach oben durchgängig.

Auch wenn man nicht mehr durch den Stollen hindurchgehen kann, zeigt er dennoch deutlich, was für ein interessantes Material dieser Löss ist. Der superfeine Sahara-Sand vergangener Zeiten ist so fest zusammengebacken, dass man Höhlen und Gänge darin graben kann.


Der Blick über die Weinberge ist sehr idyllisch.

Weinberge, andere Felder und immer wieder Bäume schmiegen sich an die sanften Hügel.

Man hat das Gefühl, hier ist die Welt noch in Ordnung.


An einem von Efeu überwucherten Baum wechselt der Wanderweg seine Richtung.

Es geht auf dem Geopfad kreuz und quer durch die Weinberge von Eichstetten.


Dann kommen wir zur nächsten Infotafel: der Aufschluss im Rusental.

Man sieht hier Zwei ganz unterschiedliche Gesteinsarten an einem Platz vereint.

Der Mergel im oberen Bereich ist 30 Millionen Jahre alt und entstand, als der Oberrheingraben ein Meer war.

Darunter sieht man Phonolith, das ist ein vulkanisches Gestein, das musikalisch klingt, wenn man darauf klopft. Es entstand, als der Kaiserstuhl ein Vulkan war.

Dazwischen sieht man auch Karbonatit, einen Kalkstein. Auch etwas magnetischen Magnetit findet man an dieser Stelle.


In einigen Weinbergen wächst Getreide zwischen den Reihen der Reben.

Was es damit auf sich hat, konnte ich bisher leider nicht herausfinden.

Es wirkt auf mich, wie eine Art Mischkultur, aber vielleicht ist das Getreide auch nur eine Gründündung zwischen den Reben.

Vielleicht erfahre ich ja noch, welche Bedeutung das Getreide im Weinberg hat.


Zwischendurch hat man auf dieser Wanderung immer wieder sehr gute Ausblicke.

Man kann häufig Eichstetten sehr gut sehen und weit dahinter thront der Kandel, der Blocksberg des Schwarzwalds.


Nach einigen Wegschlenkern kommen wir zur kleinen Karl-Otto-Hütte.

Diese Hütte steht am Rand einer Rebterasse.

Das Besondere an der Karl-Otto-Hütte ist vor allem die gute Aussicht, die man von hier hat.

Eine Panorama-Infotafel zeigt, wo man welche Orte und Berge sehen kann.



Zur größeren Ansicht des Panoramas


In der Hütte gibt es Tisch und Bänke.

Man kann hier im Schatten, oder geschützt vom Regen, eine Pause einlegen.


Noch eine Weile gehen wir durch die Weinberge, dann kommen wir in den Wald.

Am Waldrand werden wir durch eine Infotafel darauf hingewiesen, dass der Wald eine Terassenstruktur hat, wie die Weinberge. Früher wurde hier nämlich auch Anbau betrieben, doch irgendwann lohnte sich die Landwirtschaft nicht mehr und aus den Terassenfeldern wurde Wald.

Durch einen kleinen Hohlweg wechseln wir von einer Terassen-Ebene zur anderen.


Ein Abstecher des Weges bringt uns zu einem ehemaligen Steinbruch.

Von diesem Steinbruch sieht man nur einen etwas größeren Felsen.

Der Rest des Steinbruchs verschwindet hinter dem Laub der Bäume.


Nach kurzer Zeit verlassen wir den Wald schon wieder für eine weitere Passage durch die Weinberge.

Hier gibt es eine Infotafel über die Flurbereinigung, die für größere Rebterassen gesorgt hat. Später mussten die nach innen geneigten Rebterassen wieder umgebaut werden, damit die Kaltluft durch eine Außenneigung besser abfließen konnte.

Die Folge dieser erneuten Änderung der Rebterassen war eine verbesserte Qualität des Weines.


Hier entdecke ich auch einen schönen Schmetterling, der sich auf einer Ackerskabiose niedergelassen hat.

Er hält ganz still, so dass ich es schaffe, ein paar Bilder von ihm zu machen.

Ich habe sogar das Glück, dass sich noch eine Biene dazugesellt und die Nachbarblüte anfliegt.


Die nächste Infotafel ist ganz in der Nähe und berichtet von Lösskindeln.

Diese Lösskindel wurden bei den Erd-Arbeiten in den Rebterassen aufgesammelt und bei der Infotafel abgelagert.

Lösskindel sind zusammengebackener Löss. Sie nehmen oft bizarre Formen an.

Leider wurden die meisten der aufgehäuften Lösskindel inzwischen wohl schon mitgenommen, denn es sind kaum welche zu sehen.

An einer Stelle ein wenig abseits entdecken wir jedoch noch ein schönes Exemplar.


Die Weinblätter sind inzwischen schon so groß, dass man das Sonnenlicht hindurchscheinen sieht.

Dieser Anblick gefällt mir sehr gut.


Schließlich kommen wir endgültig in den Wald.

Nach kurzer Strecke durch den Wald kommen wir zu einem Abstecher zu einem besonderen Felsen.

Hier geht es einen steilen Stufenweg hinauf.


Schnaufend kommen wir schließlich zu dem angekündigten Rüttefelsen.

Zuerst bin ich ganz enttäuscht, weil der Felsen sehr unspektakulär aussieht.

Aber dann wird mir bewusst, dass es hier nicht um die Größe des Felsens, sondern um seine Beschaffenheit geht.

Der Felsen besteht aus Bandjaspis, einem einfachen Halbedelstein.

Dieser Halbedelstein wurde einst abgebaut, um daraus ein Schränkchen für die Markgräfin Caroline Louise herzustellen.


Der Wald macht jetzt im Mai mit seinem frischen Grün sehr viel Freude.

Beim Blick nach oben sieht man die Sonne durch die Blätter scheinen.


Nach einer Weile kommen wir zur Tannenloch-Hütte an einer Wegkreuzung.

Bei dieser Hütte kann man eine Pause machen und bei Bedarf auch Schutz vor Regen finden.

Eine Infotafel erklärt, wie der Wald hier früher genutzt wurde, nämlich vorwiegend als Brennholz für die zahlreichen Waldbesitzer.


Nicht viel später kommt man schon zum nächsten Picknickplatz.

Hier ist ein wichtiger Bergsattel. Man kann von hier aus ins Innere des Kaiserstuhls sehen mit dem Badberg und den umliegenden Hängen.

Der Geopfad führt jedoch in die andere Richtung. Es geht zunächst auf der Außenseite des Kaiserstuhls um die Eichelspitze herum.


Hier kommen wir bald zur Lotharschneise mit einem Ausblick ins Tal.

Zuerst frage ich mich, was es wohl mit dem namensgebenden Lothar auf sich hat. Doch schnell wird es mir klar, dass wir diese Schneise dem Orkan Lothar zu verdanken haben, der Ende 1999 tobte.

Diese Vermutung wird mir auch von der Infotafel bestätigt, die die Entstehung der Lotharschneise erklärt.


Bei einem steilen Anstieg sehe ich ein älteres Holzschild an einem Baum mit der Aufschrift "Hainbuche".

Was an dieser Hainbuche so besonders ist, dass sie ein extra Schild bekommen hat, weiß ich nicht, aber ich dachte mir, dass dieser Baum bestimmt einige Bedeutung hat.

Das Sonnenlicht scheint auf jeden Fall sehr schön durch die Blätter.


Dann erreichen wir den Eichelspitz-Turm und mit ihm auch den Gipfel der Eichelspitze.

Natürlich wird dieser Turm bestiegen, um die tolle Aussicht zu genießen.


Jede der Turmstufen hat mindestens ein kleines Schild, auf dem steht, wer für diese Stufe gespendet hat.

Man staunt, wie viele Menschen in Eichstetten "Hiss" heißen.

Doch am besten gefällt mir immer wieder das Schild, auf dem steht:

"Mensch mach langsam vor Dir noch 93 Stufen - P.R."


Oben angekommen können wir in alle Richtungen über das Rheintal schauen.

Im Osten sieht man die Reihe Schwarzwaldberge, in der anderen Richtung geht der Blick über den Kaiserstuhl bis zu den Vogesen.

Sogar den Schweizer Jura kann man erahnen, doch heute leider nicht die Alpen, wie meistens.

Im Norden kann man jedoch einen Hauch vom Europark Rust und sogar das Strassburger Münster sehen, wenn auch nur undeutlich.


Hier ein Panorama-Bild entlang des Schwarzwalds:

Zur größeren Ansicht des Panoramas


Beim Abstieg vom Turm kann man sehr gut den Grundriss des alten Bruderhäusles sehen.

Nur ein Mauerrest ist von der ursprünglichen Einsiedelei übrig geblieben.

Die restlichen Steine wurden erst vor kurzer Zeit hingelegt, um den alten Grundriss deutlich zu machen.

Eine Infotafel erzählt von der Geschichte des Bruderhäusles.


Schließlich geht es wieder bergab, zurück zu dem Picknickplatz am Bergsattel.

Hier steht auch die Robert-Meier-Hütte, deren Entstehung von der letzten Infotafel beschrieben wird.

Robert Meier, ein Bürger aus Eichstetten, baute diese Hütte im Jahr 2000 aus dem Holz, das durch die Sturmschäden von Lothar in Hülle und Fülle verfügbar war.

Diese Hütte ist richtig geräumig und gemütlich.

Von hier aus geht es auf dem kürzesten Weg zurück nach Eichstetten.


Als wir den Wald verlassen, kommen wir noch einmal an einem Picknickplatz vorbei.

Diese Wanderung ist wirklich mit Picknickplätzen reich gesegnet.

Wer will, kann hier eine Pause nach der anderen einlegen.


Noch einmal haben wir einen guten Blick über Eichstetten bis hin zum Kandel.

Doch dann kommen wir Eichstetten wieder so nahe, dass die Aussichtsgelegenheiten aufhören.


Dann erreichen wir wieder den Samengarten und unsere Wanderung ist für heute zu Ende.

Auf dem Geopfad gab es jede Menge Aussicht und interessante geologische Besonderheiten zu sehen.


Weitere Informationen zu dieser Wanderung: