Wanderung: Von Bickensohl zum Totenkopf - Seite 4

  

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Nach ein paar Irrungen und Wirrungen, die jedoch nur zeigten, dass ich auf dem richtigen Weg war, komme ich an die Stelle, an der ich am Anfang meines Gipfelsturms aufgebrochen war.

Die Sonne strahlt durch die Lücke in den Bäumen, wo ein kleiner Weg den Hin- und den Rückweg miteinander verbindet.

So froh, wie ich vorher war, in den Wald zu kommen, so froh bin ich jetzt, das Licht des Weinbergs wieder zu sehen.


Die Reben erstrecken sich über das ganze Blickfeld.

Ausser den erwachsenen Reben, die viele Trauben tragen, stehen hier auch viele junge Reben, die noch heranwachsen.

Gut zwanzig Jahre nach der Flurbereinigung sind die ersten Weinberge wohl schon für die nächste Rebengeneration reif.


Mein Blick fällt zurück zum Totenkopf, wo ich gerade herkomme.

Der Himmel ist inzwischen tiefblau, ganz ohne Wolken.

Und den Fernsehturm kann man jetzt besser sehen als in direkter Nähe.


Faszinierend finde ich immer wieder den Unterschied zwischen den grossen Rebterassen, die aus der Flurbereinigung hervorgingen und den kleinen, urspünglichen Rebterassen.

Dass die grossen Rebterassen gut zu bearbeiten sind, leuchtet sofort ein.

Hier können Fahrzeuge hinfahren, man kann die Reben zügiger bearbeiten und so weiter. Für die Bearbeitung sind die Rebterassen bestimmt sehr praktisch.

Aber sie wirken alles andere als idyllisch. Der Kaiserstuhl verliert dadurch eindeutig an Romantik. Man kann sich allerdings daran gewöhnen.


Im Unterschied zu den Grossterassen hier ein Bild von Reb-Terassen in der ursprünglichen Form.

Alles ist kleiner, keine kantigen Reliefs ragen in die Landschaft, Idylle pur, aber bestimmt ein schier unmenschliches Mass an Arbeit.


Noch einmal geht mein Blick zurück zum Totenkopf.

Er ist schon deutlich weiter weg.


Immer wieder leuchtet das Jakobs-Kreuzkraut mit seinen gelben Blüten am Wegrand.


Den Einstieg in die legendäre Hohlgasse "Eichgasse" hätte ich fast verpasst, weil er wie der bewachsene Rand einer Rebterasse aussah.

Aber dann erspähte ich eine Infotafel und ausserdem wartete ich ja schon auf die Eichgasse.

Also ging ich näher und dann wird ganz deutlich, dass ich die Hohlgasse erreicht habe.

Die Wand aus Löss ragt auf einer Seite empor und der Weg hat sich in die Tiefe gegraben.


Am Eingang der Hohlgasse steht ein Taubenkropf-Leimkraut, das eine besonders schöne Blüte hat.

Meistens kann man von den Blüten des Taubenkropf-Leimkrautes kaum etwas sehen, aber diese hier offenbart deutlich die Zugehörigkeit zur Nelkenfamilie.


Und dann steige ich durch die berühmte Eichgasse hinab ins Tal.

Immerzu muss ich an all die Winzer denken, die im Laufe der Jahrhunderte diesen Weg immer tiefer in den Berg gelaufen haben.

Schritt für Schritt und mit jeder Wagenfahrt wurde der Weg tiefer eingegraben.

Der grösste Teil der Eichgasse ist über und über bewachsen.


Ein Teil der Eichgasse zeigt jedoch die nackte Lösswand.

Im unteren Bereich sind teilweise Höhlen in die Lösswand getrieben worden.

Diese Höhlen dienten früher als Lager und in Kriegszeiten sogar als Bunker.


Die Zaunwinde darf an einem solchen Weg natürlich nicht fehlen.


Von der Oberkante der Hohlgasse hängen die Zweige einer Wildrose mit leuchtenden Hagebutten.


Nach einer kurzen Passage, die sich zu einer Rebterasse öffnet, wird die Eichgasse noch steiler und uriger.


Seifenkraut wächst an den Hängen der Hohlgasse.


Im unteren Bereich der Eichgasse kann man immer öfter den nackten Löss durchscheinen sehen.

Der feine, kompakte Sand wirkt fast wie Felsen.


Hier sieht man eine Löss-Steilwand zwischen der Eichgasse und einer kleinen Nebengasse.

Wie eine schroffe Felswand ragt der Löss auf.


Gleich nach der Eichgasse gelange ich wieder in den Ort Bickensohl.


Bis zum Weingut, meinem Ausgangspunkt, ist es nur ein kurzes Stück Weg.

Dort wartet brav mein Fahrrad auf mich. Der Heimweg geht fast ausschliesslich bergab, was nach der bergigen Wanderung sehr angenehm ist.


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